Dienstag, 27. März 2012

Pita ist nicht gleich Pita

In meinem Griechischlexikon wird Pita (πίτα) mit Fladen und Fladenbrot übersetzt.
Aber ich habe hier schnell gemerkt, dass sich hinter einer Pita noch sehr viel Anderes verstecken kann. Bei einer Umfrage was Pita ist, kann man also alles hören von "Fladenbrot, das mit Giros gefüllt ist", über "Käsetasche" bis zu "Spinatkuchen".

Hier einige Bilder zu den unterschiedlichen "Pitas"
Hefeteigpita 


Fladenbrotpita


Lagana

Zyprische Pita

Blätterteigpita


Filoteigpita 


Pitatasche


Gefüllte Pita 



Hefeteigpita: Dies ist die Pita, die man unter dem Namen am häufigsten meint. Sie wird aus einem einfachen Hefeteig hergestellt und im sehr heißen Öfen schnell gebacken. Sie bläht sich während des Backens auf und es entsteht in der Mitte ein flacher Hohlraum. Man benutzt sie als einfache Beilage zu vielen Speisen. Sie kann frisch aus dem Ofen oder kalt  gegessen werden. Sie läßt sich gut einfrieren. Auf Kreta kann man sie in der Bäckerei oder im Supermarkt kaufen und sie kurz im Backofen oder auf dem Grill erhitzen.

Fladenbrot Pita: Diese Pita ist flach wie ein Fladen und der Teig wird ohne Hefe zubereitet. Diese Pita wird ebenfalls als Beilage zu vielen Speisen gereicht. Sie läßt sich gut einfrieren und gut auf dem Grill kurz erhitzen.
Eine beliebte Spezialität ist die Tiropita Sfakjana, die dünn mit Käse (Mizithra) gefüllt wird und mit Honig übergossen wird.


Gefüllte Teigtasche: Diese Pitas sind zumeist Handtellergroße Gebäckstücke, die eine herzhafte oder süße Füllung haben. Man kann sie leicht selbst herstellen und es gibt sie in jeder Bäckerei zu kaufen. Sie eignen sich hervorragend zum Picknick, als Zwischenmahlzeit, für die Schule und als Mittagessen am Arbeitsplatz. Sie werden aus allen verschiedenen Teigsorten hergestellt, mehr und mehr leider nur noch aus Blätterteig. Die Füllungen sind zum Beispiel Fetakäse, Spinat, Chorta, Würstchen, Tomaten mit Oliven oder auch mit Nüssen und Honig.

Zyprische Pita: Diese Pita wird ebenfalls aus einem Hefeteig hergestellt. Sie hat jedoch eine längliche ovale Form und ist nicht so elastisch wie die runde Pita und bröselt schneller auseinander. Man schneidet sie quer in der Mitte durch und füllt die beiden Teile.

Lagana: Auf Kreta heißt dieses Brot Lagana und wird traditionell am "Sauberen Montag" dem griechischen Aschermittwoch gegessen. In Deutschland wird dieses Fladenbrot ebenfalls Pita genannt. In vielen Schnellimbissen wird Pita Giros mit diesem Brot serviert. Es wird aus Hefeteig hergestellt und mit Sesam betreut.

Blätterteigpita: In den letzten Jahren hat der Blätterteig immer mehr die anderen Teigarten für Pitataschen abgelöst. In Bäckereien und im Schnellimbiß erhält man zumeist gefüllte Pitataschen aus Blätterteig. Er ist günstig und einfach zu verarbeiten. Gefüllt werden die Blätterteigteilchen mit Würstchen, Schinken und Käse oder auch traditionell mit Spinat und Käse.


Filoteigpita: Filo- oder auch Fylloteig ist ein hauchdünn ausgerollter Teig, der nach dem Backen sehr knusprig ist. Er ist dünner als Strudelteig und schmeckt sowohl mit süßen wie auch mit herzhaften Füllungen. Die bekannte Spinatpita (Spanakopita) wird zumeist mit diesem Teig hergestellt. Es gibt diese Pita als großen Kuchen und auch als kleine gefüllte Teigtaschen. Filoteig eignet sich auch gut zum Frittieren und es gibt hier häufig kleine frittierte Pitataschen, gefüllt mit Käse und/oder Spinat zu kleine Dreiecken, Halbkreisen oder Kreisen geformt. Sie sind ein beliebtes Mitbringsel zu Feiern und Festen.

Gefüllte Pita: Hierbei handelt es sich um eine Hefeteigpita, eine längliche Pita oder eine Fladenbrotpita, die nach dem Backen belegt oder mit Belag bestrichen wird und anschließend zum Verzehr aufgerollt wird. Die bekannteste ist Pita Giros: der Fladen wird mit Giros belegt und nach Geschmack mit Pommes Frites, Tomaten, Salat, Zwiebel, Sauce, z.B. Tzatziki etc. Zum Essen aus der Hand wird sie aufgerollt und in ein Papier gewickelt!

Und hier noch zwei Teigrezepte: 


Pitateig ohne Hefe
Zutaten: 250 g Mehl, 1 Prise Salz, 150 ml Wasser, 4 Eßl. Ölivenöl
Zubereitung: Mehl mit Salz, Wasser und Öl gut verkneten und ca. 2 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Teig in acht gleichgroße Stücke teilen und diese dünn ausrollen. Eine passend große Pfanne ohne Öl erhitzen und die Fladen darin von jeder Seite ca. Minuten backen. Sie bähen sich dabei auf. Es geht auch im Backofen bei 200 Grad ca. 15 Minuten; dann blähen sie sich jedoch nicht so schön auf.

Pitateig mit Hefe
Zutaten: 1 kg Mehl, 20 g Hefe, ungefähr 450 ml lauwarmes Wasser, 3 EL Olivenöl, 1 Teel. Salz
Zubereitung: Mehl, Salz, Hefe, Wasser und Olivenöl in eine Knetmaschine geben, fest durchmischen, bis eine Teigkugel entsteht. Etwa 30 Minuten lang bei Zimmertemperatur aufgehen lassen. Teig noch einmal gut durchkneten und in Stücke gleicher Größe teilen. Diese zu kleinen (Kuchentellergroß) Fladen formen, auf das gefettete Blech legen und bei 220 °C 12 Minuten lang backen.

Und zum Schluß noch:
Im Amerikanischen ist PITA die Abkürzung für pain in the ass (Schmerz im Arsch)  ;-)

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