Sonntag, 20. Mai 2012

Kapern - hübsch und lecker

Im  Moment blühen hier die Kapern und mir gefallen die Blüten sehr. Es gibt auf Kreta zwei verschiedene Gruppen der Kaperngewächse (Capparidaceae), die ich nur schwer an der Form der Blätter unterscheiden kann. Die Blätter der in Strandnähe wachsenden Kapern sind länglich-oval, die an Straßenrändern und Feldern wachsen sind rund-oval (Capparis rupestis und Capparis spinosa). Die Zweige der Kapernpflanze können bis zu vier Meter lang werden und kriechen am Boden entlang. Sie wachsen sehr schnell und haben kleine Stacheln. Die wunderhübschen weißen Blüten mit den violetten Staubfäden blühen nur einige Stunden lang. Aus diesem Grund wird die Kaper im Alten Testament als Sinnbild für die Vergänglichkeit der Welt verwendet.

Die Kaper galt in der Antike auch als Aphrodisiakum, dass den erotischen Appetit reizen und steigern konnte. Schutzgöttin der Kaper war Astarte, die Liebesgöttin, die später auf Zypern Aphrodite genannt wurde. Einige hundert Jahre später galt die Kaper in Griechenland und Rom dann als Speise der Armen und die reicheren Bürger  und die Aristokratie waren zu vornehm, Kapern zu verwenden. Wenn man sich heute die Preise für Kapern ansieht, hat sich dies  inzwischen geändert. ;-)
Ihren typischen würzig pikanten Geschmack bekommen die Kapern durch die Sekundären Pflanzenstoffe Caprinsäure und Senfölglycoside, die erst durch das Einlegen entstehen. Sie  wirken appetitanregend, verdauungsfördernd sowie Magen- und Darmstärkend. In der Volksmedizin werden sie auch gegen Husten und äußerlich gegen Augeninfektionen angewendet.   

Je kleiner Kapern sind, desto aromatischer schmecken sie und um so teurer sind sie auch. Eingelegte Kapern werden als Gewürz den Speisen zugefügt. Man sollte sie erst kurz vor Ende der Garzeit hinzufügen, da sich ihr Geschmack durch längeres Erhitzen verändert.

Von den Kapern kann man sowohl die Knospen, die Blätter wie auch die Früchte essen. Erntezeit ist von Mai bis Anfang August; am besten morgens früh, bevor die Sonne die Pflanzen bescheint. Hier werden sie zur Haltbarmachung in Essiglake oder in Olivenöl eingelegt und zum Würzen benutzt. (In Italien werden sie auch in Salz eingelegt.) Ich habe sie bisher nur in Essig eingelegt. Es wird empfohlen, die Kapern erst etwas trocken zu lassen, bevor man sie weiterverarbeitet, damit die Bitterstoffe weniger werden. Die Kapern, die ich ernte sind jedoch so wenig bitter, dass ich sie gleich weiter verarbeiten kann.


Dafür hier das Rezept:
Einlegen von Kapern
Zutaten: 250 g Kapern, 150 ml Essig, 150 ml Wasser, 1 Teel. Salz,
2 Pfefferkörner, evtl. 4 Eßl. Olivenöl

Zubereitung: Die Kapern in Wasser legen und gut waschen. Dann das Wasser abgießen und nochmals in Wasser einlegen und durchspülen. Das Wasser weggeben und die Kapern ein drittes Mal waschen. Danach Wasser mit einem Eßl. Salz vermischen und die Kapern darin ungefähr 10 Minuten liegen lassen. Wasser abgießen und die Kapern auf ein Küchenhandtuch geben und abtrocknen lassen. Wasser mit Essig, Salz und Pfefferkörnern in einen kleinen Kochtopf geben und ganz kurz aufkochen. Die Kapern hinzufügen und alles in ein möglichst passendes Twist-Off Glas füllen. Wenn das Glas nicht ganz voll ist Olivenöl vorsichtig auf die Oberfläche gießen bis die Kapern ca. 1/2 cm bedeckt sind. An einem kühlen dunklen Ort (z.B. Kühlschrank) lagern. Vor dem Weiterverwenden 10 Tage durchziehen lassen.

Wenn ihr die Früchte einlegen wollt, geht das nach dem selben Rezept, ihr müßt die Früchte nur zuerst so lange kochen bis sie weich sind (ca. 20 Min.).





Und ihr werdet es nicht raten, für welches Gericht ich die ersten selbsteingelegten Kapern genutzt habe ?!...


Für Königsberger Klopse !!!  ;-)

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